Zunächst werden eine ausführliche Anamnese und verschiedene Untersuchungen durchgeführt. So ist es für die Ärztin oder den Arzt u.a. wichtig zu erfahren, ob Wehen vorhanden sind und in welchen zeitlichen Abständen diese auftreten. Mittels CTG, auch Wehenschreiber genannt, kann die Wehentätigkeit zusätzlich beurteilt werden. Zudem können damit die Herztöne des Kindes kontrolliert werden. Im Ultraschall kann die Lage des Kindes festgestellt werden.
Weiters untersucht die Ärztin oder der Arzt den Sitz der Plazenta, die Fruchtwassermenge und den Zustand des Gebärmutterhalses. Im Rahmen einer gynäkologischen Untersuchung überprüft die Ärztin oder der Arzt auch, wie weit sich der Muttermund bereits geöffnet hat. Um eine Infektion oder Blutungen auszuschließen, wird gegebenenfalls ein vaginaler Abstrich durchgeführt.
Je nach Ergebnis der Untersuchungen gibt es verschiedene Möglichkeiten der Behandlung. Unter Umständen reichen Ruhe, körperliche Schonung und das Vermeiden von Belastungen aus, um die Wehen wieder abklingen zu lassen. Gegebenenfalls können wehen-hemmende Medikamente eingesetzt werden. Fachleute sprechen dann von einer medikamentösen Tokolyse. Diese kann eine Schwangerschaft verlängern bzw. die Geburt hinauszögern.
Nach der 34. Schwangerschaftswoche wird darauf jedoch häufig verzichtet, da die Kinder zu diesem Zeitpunkt in der Regel bereits sehr gute Überlebenschancen haben.
Beim Nachweis einer bakteriellen Infektion als Ursache der Wehen wird diese antibiotisch behandelt.
Hat der Muttermund bereits begonnen, sich zu öffnen, wird eventuell eine sogenannte Cerclage gelegt. Dies ist eine kleine Operation, bei der der Muttermund mittels einer Naht künstlich verschlossen wird.
Bei einer drohenden Frühgeburt vor der 34. Schwangerschaftswoche erhält die Schwangere zudem eine Behandlung mit Kortison, um die Lungenreifung des Kindes zu beschleunigen. Das nennt man Lungenreifeinduktion. Das Risiko für schwere Atemprobleme nach der Geburt kann dadurch entscheidend gesenkt werden.
Hinweis
Bei drohender Frühgeburt oder nach einer Frühgeburt kann den Eltern eine psychosomatische Begleitung Unterstützung bieten. Auch Therapieangebote wie Entspannungsverfahren oder Krisenintervention können helfen.